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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Griechische Geschichte - S. 406

1882 - Nördlingen : Beck
- i-u.u^iyyjwp Achtes Buch. ar „ r isrr Große. (Erstes Kapitel. Alexanders Herrschaft üi^ zum Beginne de^ Lrriege^ mit Wersien (336—334 b, €tjr>> Philipps Tod versetzte Macedonien kurze Zeit in Unruhe und Verwirrung. Was Attalus beim Hochzeitmahle seiner Nichte in trunkenem Mnte angedeutet hatte, daß Alexander nicht der ächte Sohn Philipps sei, war eine auch vou andern angenommene Meinung, die für ihn um so gefährlicher schien, weil von mehreren Seiten her Anspruch auf die Thronfolge gemacht wurde. Die junge Königin Kleopatra, seine Stiefmutter, gebar um die Zeit, da Philipp ermordet wurde, einen Sohn, von dem zu erwarten war, daß Attalus, den Philipp mit dem Heere nach Asien vorausgeschickt hatte, für thu in die Schranken treten werde. Ferner war da ein älterer Vetter Alexanders, dessen Recht aus den Thron durch das gewöhnliche Erbfolgegesetz entschieden zu sein schien: Amyntas, dessen Erbrecht als des Sohnes seines älteren Bruders Perdikkas Philipp vormals selbst dadurch anerkannt hatte, daß er anfangs, nach seiner Heimkehr von Theben, nur als Vormund für denselben, nicht als König die Regierung übernahm. Endlich waren auch noch Nachkommen einer anderen Familie vorhaudeu, welche in früheren Zeiten in einem Teile Macedo-niens königliche Gewalt besessen hatte. Um diese Bewerber sammelten sich die Gegner Alexanders, welche in irgend einer Absicht seine Thronbesteigung hindern wollten. Die Stimmung des Landes war ungünstig, 11011110

2. Altertum und Mittelalter - S. 55

1914 - Meißen : Schlimpert
55 1460 Wahl Christians I. zum Herzog von Schleswig-Holstein: Personalunion Schleswig-Holsteins mit Dänemark. 1457 Matthias Korvinus, Sohn des bisherigen Reichsverwesers Johann Hunyadi, König von Ungarn (nach dem Tode Ladislaus' Posthumus, des Erben Albrechts Ii.). 1458 Georg Podiebrad, König von Böhmen. Kampf um die böhmische Krone zwischen Matthias Korvinus und Georg Podiebrad (f 1471). Dessen Nachfolger Wladislaw Jagello, Sohn Kasimirs Iv. von Polen, behält Böhmen, Matthias Korvinus Mähren, Schlesien, Lausitz. d) Die Türken auf der Valkanhalbinsel. 1354 Die osmanischen Türken besetzen Gallipoli. 1361 Murad I. macht Adrianopel zur Hauptstadt. 1396 Bajesid schlägt das ungarisch-deutsch-französische Kreuzheer Sigmunds bei Nikopolis. 1402 Niederlage Bajesids bei Angora durch die Mongolen (Timnr). 1444 Wladislaws Hl von Polen und Ungarn Niederlage und Tod in der Schlacht bei Varna. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Muhammed Ii. e) Die österreichische Hausmacht. Friedrich Iii. vereinigt die österreichischen Stammlande. 1477 Vermählung seines Sohnes Maximilian mit Maria v. Burgund. Dessen Käiupfe mit Ludwig Xi. von Frankreich und den niederländischen Ständen. Matthias Korvinus von Ungarn erobert Niederösterreich, Steiermark, Kärnten. Maximilian stellt die habsburgische Herrschaft in den Niederlanden und den österreichischen Erblanden wieder her. 1491 Erbvertrag von Preßbnrg mit Wladislaw von Böhmen-Ungarn. 1493 Friede von Senlis mit Karl Viii. von Frankreich (nur Bourgogne französisch). _____________ Xvi. Ausbildung der nationalen Monarchie in ‘Frankreich und Bnglanb. 1350—1500. a) Frankreich. 1339—1453 Englisch-französischer Erbfolgekrieg. 1340 Seesieg der Engländer bei Sluis.

3. Altertum und Mittelalter - S. 51

1914 - Meißen : Schlimpert
51 Xiii. Ausbildung des Landesfürstentums und der städtischen Macht in Deutschland. 1273—1410. a) Gründung der habsburgisch-österreichischen Hausmacht. 1273—1308. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Schlacht bei Dürnkrut auf dem Marchfelde: Niederlage und Tod Ottokars von Böhmen. 1282 Belehnung der Söhne Rudolfs mit Österreich, Steiermark, Krain. 1292—1298 Adolf von Nassau. 1298 Adolfs Niederlage und Tod in der Schlacht bei Göllheim (gegen Albrecht). 1298—1308 Albrecht I. von Österreich. 1307 Niederlage Albrechts bei Lucka gegen die wettinischen Markgrafen Friedrich und Diezmann. b) Die Begründung der luxemburgischen und der wittels-bachischen Hausmacht. 1308—1410. 1308—1313 Heinrich Vii. von Luxemburg. Erwerbung Böhmens für das luxemburgische Haus (Johann). 1312 Kaiserkrönung in Rom (Dante, Wortführer der Ghibellinen) — Übergewicht Roberts von Anjou-Neapel, des Führers der Guelfen. 1314—1347 Ludwig der Bayer. 1322 Schlacht bei Mühldorf: Niederlage und Gefangennahmefrie drichs von Österreich (f 1330). 1324 Ludwig erwirbt für seinen Sohn Brandenburg — später Tirol. Streit mit Papst Johann Xxii. — Kaiserkrönung 1328 (Nikolaus V.). 1338 Kurverein von Rense: Unabhängigkeit der Königswahl vom Papst. 1347—1378 Karl Iv. von Luxemburg-Böhmen — Luxemburgische Kaiser 1347—1437. 1348 Gründung der Universität Prag. 1356 Goldene Bulle: Vorrechte der Kurfürsten. Römerzüge (Cola di Rienzi in Rom). 1373 Karl erwirbt Brandenburg (Vertrag von Fürstenwalde). 1378—1400 Wenzel (erbt Böhmen, Schlesien, Lausitz). Erhebung des böhmischen Adels. Absetzung durch die Kurfürsten. 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz. Römerzug scheitert in Brescia (Galeazzo Visconti von Mailand). 4*

4. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 92

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
92 Umgebung bildeten auserlesene Fürsten und Helden des Franken-Volks, die zwlf Paladine; aber sehr gern verkehrte Karl auch im Kreise der Gelehrten, die er an seinen Hof berufen hatte und mit denen er eine gelehrte Gesellschaft, spter die Aka-d e m i e genannt, begrndete. In Aachen, in der unterirdischen Halle des von ihm erbauten Doms, wurde Karl der Groe beigesetzt, als er, zweiundsiebzig-jhrig, gestorben war. Seine Nachkommen, das Haus der Karo-l i n g e r , sind bald erloschen. b) Roland. Gegen den Willen Karls hatte seine Schwester Bertha dem Grafen Milon von Anglante ihre Hand gereicht; beide wurden deshalb vom Hofe verstoen. Milon flchtete vor Karls Zorn der das Meer, und da keine Nachricht von ihm kam, hielt man ihn fr tot. Bertha aber hauste mit ihrem kleinen Sohn R o -l a n d in einer Hhle im Walde unweit von Aachen. Beide lebten in uerster Drftigkeit und wuten oft nicht, wovon sie sich nhren und kleiden sollten. Eines Tages sandte Bertha den Knaben in die nahe Stadt, um bei mildttigen Leuten um Speise zu bitten. Er.geriet in den groen Menschenstrom, der zum Palaste flutete. Dort tafelte König Ka?l mit seinen Paladinen; kostbare Gerte schmckten die Tafel, und die Diener liefen mit den herrlichsten Gerichten ab und zu. Karl erstaunte nicht wenig, als ein schner, rmlich gekleideter Knabe hereinkam, unweit vom König eine der Schsseln von der Tafel hob und sie hinaustrug. Auch die Diener waren erstaunt; da aber der König keine Miene verzog, muten sie den Vorgang unbeachtet lassen. Bald kam der Knabe wieder und wollte den Pokal, der vor dem König stand, hinwegtragen. Da aber ward er angehalten, Karl selbst fragte ihn wegen feines Verhaltens aus. Freimtig gab Roland Antwort, und der König ergtzte sich an dem unerschrockenen Auftreten des schnen Knaben. Als er erfuhr, da der Raub an Speise und Trank fr die Mutter des Knaben, die dieser als eine hchst vornehme Dame schilderte, bestimmt sei, gab er in scherzhafter Laune einigen Hflingen den Auftrag, die Dame herbeizuholen. Wie erschrak er aber, als er in ihr seine eigene Schwester erkannte, die abgehrmt und in drftiger Kleidung auf ihn zu-wankte und fufllig ihn um Gnade anflehte, während Roland sich zutraulich an ihn anschmiegte. Da war der alte Groll verflogen; Schwester und Nesse erhielten Wohnung im Palaste, und als Milon zurckkehrte, fand er ehrenvolle Aufnahme unter die Paladine des Knigs.

5. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 101

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
101 die Treue, und die Vermhlung fand statt, als et 21 und sie 15 Jahre alt war. Die Ehe, die mit drei Kindern gesegnet war, gewhrte ihnen beiden hohes Glck, denn sie waren e i n Herz und eine Seele. Das zeigte sich besonders in der Mildttigkeit, die sie beide den Bedrftigen gegenber bewhrten. Elisabeth ging in ihrem frommen Eifer mitunter der das Ma dessen hinaus, was ihr Gemahl ihr gestattet hatte. So trug sie einst mit einer ihrer Dienerinnen Krbe, die mit Speisen und Getrnken beladen waren, von der Wartburg hinab in ein Dorf, um die Armen zu speisen. Da sie damit gegen ein ausdrckliches Verbot Ludwigs handelte, war sie nicht wenig erschrocken, als dieser ihr pltzlich in den Weg trat. Lat sehen, was ihr tragt!" rief der Landgraf, der sich erzrnt stellte, und hob die Tcher auf, mit denen die Krbe verdeckt waren. Da waren durch ein Wunder die Tpfe und Krge verschwunden, und eine Flle von Rosen quoll aus den Krben. Dies Wunder, an das heute noch ein Steinbild am Elisabethbrunnen unter der Wart-brg erinnert, berzeugte Ludwig davon, da die unbegrenzte Mild-ttigkeit Elisabeths Gott wohlgefllig sei. So legte er ihr frderhin keine Beschrnkung auf, und ebenso duldete er die Entbehrungen und Qualen, die sie sich aus frommem Drange selbst auferlegte. Stand sie doch fters nachts vom Bette auf, um stundenlang im Gebete zu knien. Whrend einer lngeren Abwesenheit Ludwigs, der in Italien fr den Kaiser stritt, erlebte Thringen eine schwere Miernte; aus der Miernte erwuchs schlimme Hungersnot, und diese wieder rief Seuchen hervor, die das Land entvlkerten. Da zeigte sich Elisabeths mildttiger Sinn in schnstem Lichte. Alles Korn, das in den Scheuern der landgrflichen Gter lag, lie sie an die Armen verteilen und noch viel Geld dazu; in der Wartburg wurden tglich 300 Hungrige gespeist, und am Fu des Berges errichtete sie ein Hospital fr Sieche, in dem sie oft selbst bei der Pflege der armen Kranken half. Als der Landgraf zurckkehrte, fand er die Seuchen erloschen, aber freilich auch seine Kassen leer. Die Amtleute entschuldigten sich mit den Anordnungen der Landgrfin und baten ihn, ihre bergroe Freigebigkeit einzuschrnken, die ihn und sein Haus an den Bettelstab zu bringen drohe. Aber Ludwig lchelte. Wenn nur," sprach er, fr mich Eisenach mit der Wartburg und fr Elisabeth Freiburg mit der Neuenburg brig bleibt, so ist es genug fr uns beide." Ein andermal sagte er: Drei Dinge wei ich, die Gott dem Herrn Wohlgefallen und auch bei den Menschen recht bestehn: Eintracht unter Brdern, Liebe und Treue unter den Menschen, volle Einigkeit unter Ehegatten." Es ging ein groer Schrecken durch das Land, als man erfuhr,

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 110

1909 - Bamberg : Buchner
110 Mittlere Geschichte. Haupt verkehrt zu haben; jede Bue, die der Papst ihm auferlege, und sei sie noch so groß, werde er aus sich nehmen; auch sei er bereit, sich noch-mals vom Papste zum Kaiser krnen zu lassen; endlich verbrge er dem Papste den Besitz von Unteritalien (1336). Die Antwort der Kurie lautete, der Kaiser sei ein Heuchler. Dies war Ludwig doch zu viel. Auch die Kurfrsten, die sich mit dem Kaiser durch den Papst gedemtigt fhlten, und vollends das deutsche Brgertum, das ganz von dem Geiste des Mar-silins erfllt war, gaben ihrer Ansicht, da der Papst unter dem Kaiser stehen msse, und nicht umgekehrt, deutlichen Ausdruck. 7. Um diesen Gefhlen der Nation gegen den Papst Luft zu machen, berief der Kaiser 1338 die Kurfrsten nach Rhenfe a. Rh. Und hier ward feierlich ausgesprochen, da das Kurfrstenkollegium, der Kurverein, bei Angriffen auf das Knigtum Schutz und Schirm der nationalen Ein-heit sein msse; da knftighin ein von der Mehrheit der Kurfrsten ge-whltet: König zur Regierung des Reiches ohne weiteres berufen und be-fugt sei; da auch die kaiserliche Wrde unmittelbar von Gott und nicht vom Papst stamme; da also der von den Kurfrsten gewhlte König zugleich Kaiser sei und das Recht habe, den kaiserlichen Titel zu führen. Endlich wurde ausgemacht, da der gegen Ludwig ergangene Bann nicht beachtet werden drfe. Diese Beschlsse besttigte noch im selben Jahr ein nach Frankfurt einberufener Reichstag. 8. Auf dies hin erwartete die Nation mit Recht groe Dinge vom Kaiser. Er werde, so hoffte man, Frankreich und den Papst demtigen. Aber der groe Moment fand einen zaghaften Mann. Ludwigs Gewissens-bisse kehrten in verstrktem Grade wieder. Er wollte um jeden Preis seinen Frieden mit dem Papst. Von diesem und nicht vom Kurverein und dem Reichstag wollte er vom Banne losgesprochen'werden. Er lie dem Papst sagen, seine Seele lechze nach der Gnade der Kirche. Und zum dritteumale erfolgte die ppftlich-franzsische Aufforderung, dann solle er vor allem ab-danken. Nun erfate aber die Fürsten ein gerechter Zorn gegen den Kaiser, und auch das Volk empfand, der Kaiser werfe sich zu sehr weg und richte das Ansehen des Reiches zugrunde. Dazu kam, da Ludwig um diese Zeit seine Plne zur Vermehrung seiner Hausmacht wieder aufgenommen hatte. So zwang er seinen Sohn, den Markgrafen Ludwig von Branden-brg, zu einer Ehe mit der gefrfteten Grfin von Tirol, Margaretha Manltasch, wiewohl dieselbe von ihrem Manne, einem Bruder des Knigs Johann von Bhmen, also einem Enkel Heinrichs Vii., noch nicht geschieden war, sondern ihn blo verstoen hatte. Aber Ludwig gedachte auf diese 218

7. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 111

1909 - Bamberg : Buchner
Friedrich der Schne von Osterreich. Ludwig der Bayer. Das babylonische Exil. 111 Weise Tirol an Bayern zu bringen mitsamt Krnten und Krain. Denn Margaretha war auch Erbin dieser beiden Lnder. Ferner nahm der Kaiser damals Holland weg (1345), das durch Todesfall erledigt worden war. Durch die unwrdige Heiratsangelegenheit seines Sohnes hatte sich Ludwig namentlich mit dem Hause Luxemburg verfeindet, und der lteste dieses Hauses, Kurfürst Balduin von Trier, vermochte denn auch die andern dent-schen Fürsten zu der Erklrung, da Ludwig den Thron verwirkt habe. Ja, dieselben Fürsten, die zu Rheuse das Recht des Papstes in Sachen der Kaiserwahl bestritten hatten, wandten sich selber jetzt an den Papst mit dem Wunsche, er solle eine Neuwahl anordnen. Als Kandidat fr den Thron wurde der lteste Sohn des Bhmenknigs, Wenzeslaus, genannt Karl, aufgestellt. Und beide, Vater und Sohn, begaben sich selbst nach Avignon (1346). 9. Hier versprach der Papst, die Wahl Karls anzuerkennen, falls diefer seinerseits verspreche, auf Oberitalien keine Rechte mehr geltend zu machen; ohne Erlaubnis des Papstes niemals Rom zu betreten, und bei der Kaiserkrnung blo einen Tag in Rom zu verweilen. Karl versprach alles. Er lie sich willig vom Papst aus Italien verweisen, auf das es Frankreich schon lngst abgesehen hatte. Bei den deutschen Kurfrsten aber sparte er die Handsalben" nicht. Der von Cln erhielt allein an die 2 Millionen Mark (nach heutigem Geldwert). So wurde denn Karl in Rhense gewhlt (1346), und Ludwig fr abgesetzt erklrt. Doch die Städte wollten vorerst von dem Gegenkaiser nichts wissen. Cln und Aachen lieen ihn nicht zur Krnung ein. Er mute sich gleichsam im Winkel krnen lassen, nmlich zu Bonn. Ein Jahr darauf (1347) starb Ludwig der Bayer auf einer Brenjagd am Schlagflu. Er war ein schwankender Herrscher gewesen in einer schwankenden Zeit, wo man zwischen Kaisertum und Papsttum, zwischen Gottesstaat und Nationalstaat hin- und herschwankte; wo eine neue Richtung (Kultur) eine alte abzulsen anfing. In diese ber-gangszeit fllt Ludwigs Regierung, und er hat sich zeitlebens weder fr die eine, noch fr die andere Richtung ganz entscheiden knnen. Er scheint ge-shlt zu haben, da der rmische Kaiser, wenn sein Herrschaftsgebiet nur auf Deutschland beschrnkt werde, blo ein deutscher Kaiser, als solcher aber lediglich ein Titularkaiser sei; denn er war ja dann ein Kaiser ohne Reich, weil er fr Reichszwecke keine Mittel erhielt, sintemalen Deutsch-laud sich in eine Vielheit selbstndiger Territorien aufgelst hatte, die sich der kaiserlichen Macht mglichst zu entziehen bestrebt waren. Der nationale Gedanke offenbarte sich also in Deutschland durchaus als Stammesgedanke, 219

8. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 113

1909 - Bamberg : Buchner
Karl Iv. 113 Kaiser stand der Sache ziemlich gleichgltig gegenber, zumal da Bhmen von der Krankheit und ihren Begleiterscheinungen verschont blieb. 2. Dieses Bhmen, seine Heimat, galt dem Kaiser als die Grund-lge seines Kaisertums. Von hier aus lenkte er seine Blicke bis zur Ostsee und zu den Alpen, nach Polen und nach Ungarn. Fr sein geplantes groes Reich im Osten Mitteleuropas sollte sein Bhmen den Mittelpunkt bilden. Darum entwarf Karl fr die Stadt Prag einen Bauplan, dessen Linien heute noch nicht ausgefllt sind; darum erhob er das Bistum Prag zu einem Erzbistum; darum stiftete er die Universitt Prag (1348). Was nicht nach Paris zog, sollte hier zusammenstrmen. Er ordnete die Finanzen und die Rechtspflege des Knigreichs; hob den Bergbau und den Verkehr; grndete Städte (z. B. Karlsbad) und Drfer; baute Kanle und schlo Handelsvertrge; frderte Kunst und Gewerbe, Landwirtschast und Weinbau. Was Bhmen ist, verdankt es diesem Karl. 3. Die Angelegenheiten des Reichs regelte Karl in seinem kauf-mnnischen Pnktlichkeitssinn gleichfalls, nachdem er sich zuvor, um seinem luxemburgischen Knigtum auch die Achtung des Auslandes zu verschaffen, auf einer Romfahrt (1354/55) die Kaiserkrone geholt hatte. Diese Ord- -nnng der Reichsangelegenheiten erfolgte Weihnachten 1356 durch die Verkndigung eines Reichsgesetzes, der sogenannten goldenen Bulle. Die- 1356 selbe beschftigt sich neben der Regelung des Mnzwesens1 und Landfriedens hauptschlich mit den Rechten und Pflichten der Kurfrsten. Die hergebrachte Siebenzahl wird jetzt reichsgesetzlich festgelegt. Der Erzbischof von Mainz hat die Kurfrsten zur Wahl nach Frankfurt zu berufen und die Wahlhandlung zu leiten und abstimmen zu lassen. Man stimmt in fol-gender Reihenfolge ab: Trier, Cln; Bhmen, Pfalz, Sachsen, Branden-bnrg; Mainz. Mehrheit entscheidet. Der Gewhlte bedarf der Bestti-gnng (Approbation) des Papstes nicht, sondern wird ohne weiteres in Aachen als rmischer Kaiser gesalbt. Die Kurfrsten erhalten ihren Rang vor den brigen Fürsten des Reichs. Ihre Lnder (Kurfrstentmer) sind unteilbar und vererben sich im Mannsstamm nach dem Erstgeburtsrecht. Nur in Bhmen wird der König vom Volk gewhlt. Stirbt eine Dynastie voll-stndig aus, so kann der Kaiser die Kur vergeben. Die Kurfrsten erhalten in ihren Lndern alle Hoheitsrechte, wie sie dieselben seit Friedrich Ii. ausgebt haben, aufs neue besttigt. Im Fall der Erledigung der Kaiserkrone sollte im Sden der Pfalzgraf, der Herzog von Sachsen im Norden Reichs- 1 Es galt der Mnzverschlechterung zu steuern. 221 Hesselmeher, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 8

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 124

1909 - Bamberg : Buchner
124 . Mittlere Geschichte. zum König, sondern jene den Georg Podiebrad, einen tschechischen, und diese den Matthias Eorvwus, einen magyarischen Edelmann. Dem Kaiser fiel es jedoch nicht ein, sein Anrecht mit dem Schwerte geltend zu machen. Ruhig lie er sich die Zurcksetzung gefallen. 3. Friedrich Iii., eine hausbackene, zhe Natur, mehr zuwartend als zugreifend, war berhaupt kein Freund des Waffenhandwerks. Den gewaltsamen Entscheidungen ging er aus dem Weg. Er liebte die Ruhe im Hause" und machte den Ereignissen des Tages gegenber den tatenlosen Zuschauer. Er lie den Herzog Philipp von Burgund mitten im Frieden Luxemburg wegnehmen (1443) und sich, wie der damalige franzsische Thronfolger, der Dauphin (spr.' Dhofn) Ludwig (als König Louis Xi.) spttelte, berhaupt von jedermann ungestraft den Bart rupfen. Das Aus-laud hatte also wenig Achtung vor diesem Trger der kaiserlichen Krone, trotz der stolzen Worte auf seinem Siegelring A. E. I. 0. Y." sterreich gebhrt die Weltherrschaft" [A(ustriae) E(st) I(mperare) 0(rbi) V(niverso) A(ll) E(rdreich) I(st) O(esterreich) Y(ntertan)]. Auch die Eidgenossenschaft bentzte die unttige Ruhe des Kaisers, um ihr Gebiet zu erweitern. Das ganze Aargau, bisher habsburgisch, fiel ihr zu, und schon suchte sie sich um Belliuzona herum festzusetzen. Jene Wegnahme seines alten Stamm-landes aber empfand Friedrich Iii. doch als etwas Unerhrtes. Er warb zum Zweck seiner Wiedergewinnung franzsische Sldner an \ und der arglistige König Karl Vii. von Frankreich gab gern seine Einwilligung dazu (1443). Die doppelte Anzahl versprach er zu schicken. Und wirklich! Im Jahr 1444 berschritten 60000 Franzosen erstmals die deutsche Grenze. Der Volksmund nannte dieses bewaffnete Gesindel arme Gecken" (vom franzsischen Armagnacs spr. Armanjack). 20000 derselben fhrte der König selbst gegen Lothringen, die brigen marschierten unter dem Dauphin auf Basel. Unweit dieser Stadt, bei St. Jacob a. d. Birs, kam es zur Schlacht (26. Aug. 1444). Die Haltung der Eidgenossen in derselben war derart, da der Dauphin, ohne den Kaiser zu fragen, mit ihnen Frieden schlo, um 1 In Frankreich trieb sich seit Ende der 30er Jahre des 15. Jahrhunderts aus dem letzten englich-franzsischen Krieg her viel beschftigungsloses Kriegsvolk herum. Es war dies jener mehr als hundertjhrige Krieg gewesen, den die Englnder um den Besitz der Normandie gefhrt hatten, und der fr sie unglcklich endigte. Der letzte Abschnitt des Kriegs, in dem die Vertreibung der Englnder aus Frankreich sich voll-zog, brachte den Franzosen noch die begeisterte Jungfrau von Orleans, Johanna Darc, ein Bauernmdchen, das mit der Fahne in der Hand unzuverlssige Truppen in den Kampf fhrte und zur Tapferkeit entflammte. Doch geriet sie schlielich in die Hnde der Englnder und wurde in Ronen als Hexe verbrannt (1431). 232

10. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. IX

1909 - Bamberg : Buchner
Inhaltsbersicht. Ix Seite Kapitel 67. Rudolf I. von Habsburg............. 98 1. Rudolf und Ottokar von Bhmen. Schlacht bei Drnkrnt. - Begrndung derhabsburgischeuhausmacht. Z2. Wiederherstellung deslaudfrtedens. Eberhard der Erlauchte von Wirtemberg. 3. Rudolfs Persnlichkeit. Kapitel 68. Adolf von Nassau................100 Kapitel 62. Albrecht 1.....................101 1. Albrechts Persnlichkeit. Seine Plne. 2. Albrecht und die rheinischen Kurfrsten. Albrecht und Johann von Schwaben. 3. Albrechts Ermordung. Kapitel 70. Heinrich Vii. von Luxemburg..........103 1. Luxemburg und Bhmen. Heinrich und Eberhard der Erlauchte von Wirtemberg. 2. Heinrich in Italien. Heinrichs Konflikt mit der Kurte. Heinrichs unerwarteter Tod. Kapitel 71. Friedrich der Schne von sterreich.ludwig der Bayer. Das babylonische Exil...........104 l. Bonifaz Viii. und Philipp der Schne von Frankreich. Die Bulle Unam sanctam." Gefangennahme und Tod des Papstes. Die frap-zsischen Ppste. Die Kurie von Avignon. 2. Die Doppelwahl tn Deutschland. Schlacht am Morgarten. Schlacht bei Mhldorf. Friedrichs des Schnen Gefangenschaft. Die Hansa. Die Eidgenossenschaft, 3. Ludwigs des Bayern Alleinherrschaft. Seine Hausmachtsplne. Zusammensto mit dem Papst. 4. Marsilins von Padua. 5. Ludwigs Rmerzug. 6. Ludwigs Nachgiebigkeit gegen die Kurte. 7. Der Kurverein von Rhense. 8. Ludwigs Frmmelei und Lndergter. Seine Absetzung. 9. Wahl Karls Iv. Ludwigs Tod. Sem Charakter. Kapitel 72. Karl Iv. .................... 112 1. Karls Anfnge. Sein Gegenknig. Der schwarze Tod. Geielfahrten. Judenmorde. 2. Karls Bedeutung fr Bhmen. 3. Dte goldene Bulle. 4. Brnner Erbeinigung. 5. Der Schwbische Stdtebund. Schlacht bei Reutlingen. 6. Das Schisma. Die Dretppstezett. Kapitel 73. Wenzel. Ruprecht von der Pfalz. Sigismund 115 1. Das Reich unter Wenzel. Lwenbund. Georgsbund. Schlegler-bnnd. Stdtebund. Schlacht bei Dffingen. Schlacht bei Sempach. 2. Absetzung Wenzels als Kaiser. Wenzel als König von Bhmen- Nepomuk. 3. Ruprecht und Galeazzo Visconti. Ruprechts Tod. 4. Sigismunds Persnlichkeit. Einberufung des Konzils von Konstanz. 5. Johann Hus. Seine Persnlichkeit. Seine Lehre. Seine Vorladung nach Konstanz. Seine Gefangensetzung. 6. Das Konzil von Konstanz und die drei Ppste. 7. Das Konzil von Konstanz und der Proze des Hus. 8. Auflsung des Konzils. Trkeneinfall. Brandenburg an die Hobenzollern. Hnsitenkriege. Wenzels Tod. 9. Sigismund und die Husiten. Sigismunds Tod. Viii. Die Habsburger bis zum Ausgang des Mittelalters.........123 Kapitel 74. Albrecht Ii. Friedrich Iii.............123 1. Albrechts Persnlichkeit. Sein Trkenkrieg. Sein Tod. 2. Friedrich Iii. Ladislaus Postnmus. Georg Podiebrad. Mattlnas Corvinns- 3. Friedricks Persnlichkeit. Friedrich und die Etdgenossen-schaft. Die Franzosen in Lothringen, in Elsa und am Rbein- 4. Frankreichs natrliche Grenzen". Frankreich als Beschtzer der deutschen 117 f
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